Hessische Studentenwerke fordern: Land soll frei werdende BAföG-Mittel für Studierende und Einrichtungen der Studentenwerke einsetzen!
Die hessischen Studentenwerke appellieren in einer gemeinsamen Pressemitteilung nachdrücklich an das Land Hessen, die frei werdenden BAföG-Mittel in Höhe von über 80 Millionen Euro auch für den Ausbau der sozialen Infrastruktur einzusetzen und bei den Studentenwerken nun die dringend benötigten zusätzlichen Wohnheim-, Mensa- und Beratungskapazitäten auszubauen.
Nach Konrad Zündorf, Sprecher der hessischen Studentenwerke, „dienten die Mittel, um welche der Bund nun die Länder beim BAföG entlastet, bisher der unmittelbaren Förderung der Studierenden. Daher müssen sie den Studierenden weiter zugutekommen, und zwar mit einem signifikanten Anteil.“
Konkret fordern die fünf hessischen Studentenwerke:
- BAföG / AFBG: Die Antragszahlen sind sehr stark angestiegen. Dies führte zu zusätzlichem Personalbedarf sowie gestiegenen Tarif- und Sachkosten. Die Aufwandserstattung muss den tatsächlichen Kosten entsprechen und mindestens in Höhe von 1 Mio. Euro p.a. aufgestockt werden.
- Wohnen: Die Zahl der Wohnheimplätze in Hessen soll sukzessive auf ein Niveau von mindestens 10 % der Studierenden in Hessen und damit annähernd auf die bundesweite Versorgungsquote gebracht werden. Hierfür ist ein eigenes Förderprogramm für weitere 2.000 Plätze mit günstigen Mieten unter 300 Euro pro Monat bei den Studentenwerken in Höhe von 60 Millionen Euro erforderlich.
Darüber hinaus soll die Instandhaltung der Wohnheime und verbesserte Betreuung, insbesondere internationaler Mieter/innen durch das Land Hessen mitfinanziert werden (+ ca. 1 Million Euro pro Jahr).
- Mensen & Cafeterien: Abdeckung der Mehraufwendungen in Höhe von 1,26 Millionen Euro für verlängerte Öffnungszeiten, mehr Einrichtungen, dadurch gestiegene Sach- und Personalkosten.Außerdem regen die Studentenwerke an, in den kommenden Jahren mit Priorität Einrichtungen zu erneuern und Bedarfslücken zu schließen.
- Beratung: Aufgrund des gestiegenen Beratungsbedarfs benötigen die Studentenwerke 10 Euro statt bisher 8 Euro je Studierendem und Jahr (+ 400.000 Euro).
- Kinderbetreuung: Aufgrund der unzureichenden Versorgung sollen die bei den hessischen Studentenwerken geförderten Kinderbetreuungsplätze von 200 auf 400 verdoppelt werden. (+ 500.000 Euro).
Dafür hat das Land Hessen nun erhebliche finanzielle Möglichkeiten, von denen vor allem die Studierenden profitieren müssen. Ziel muss es sein, nach dem erfolgreichen Ausbau von Studienplätzen auch weitere Wohnheim-, Mensa- und Beratungskapazitäten der Studentenwerke in vergleichbarem Umfang auszubauen, denn ohne ausreichende Infrastruktur ist ein erfolgreiches Studium nur schwer möglich.
- Kontakt: Katrin Wenzel, Leiterin PR & Marketing, Studentenwerk Frankfurt am Main, Telefon: 069 798 34903, Telefax: 069 798 23057, E-Mail: katrin.wenzel@studentenwerkfrankfurt.de
Die fünf hessischen Studentenwerke in Darmstadt, Frankfurt am Main, Gießen, Kassel und Marburg sind Dienstleister bei der Bewirtschaftung von Mensen, Cafés und Studierendenwohnheimen, beim Vollzug des BAföG sowie der Beratung und Unterstützung von über 200.000 Studierenden an 13 Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen in Hessen.